In der Tafel oben steht die Hervorhebung für 3,024 = 100,4806, aber auch für 30,24 = 101,4806 oder 3024 = 103,4806 usw.

Der Auszug zeigt 100 von 10000 Logarithmen der gesamten Tafel, die etwa 20 Buchseiten benötigt.
Im praktischen Gebrauch waren auch siebenstellige Logarithmentafeln, schon ziemlich dicke Wälzer.

Warum hat man denn statt Logarithmentafeln nicht gleich große Multiplikationstafeln gedruckt?

Eine Logarithmentafel ist eindimensional, zu jeder Zahl (in bestimmten Abständen) enthält sie einen Eintrag. Eine Multiplikationstafel dagegen ist zweidimensional: Sie muss zu jedem Paar von Zahlen einen Eintrag enthalten. So würde aus einem handlichen Buch eine riesige Bibliothek!

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Sehr naheliegend ist es auch, die Logarithmen direkt auf Linealen aufzutragen und diese grafisch zu addieren. Einen solchen Rechenschieber hatte bis in die siebziger Jahre hinein praktisch jeder Ingenieur. Um z.B. 2·3 zu berechnen kann man die Logarithen von 2 und 3 addieren, indem man die 2 des unteren Lineals an die 1 (log 1 = 0) des oberen schiebt und nun unter der 3 des oberen Lineals das Ergebnis 6 abliest.

Ein Vorteil des Rechenschiebers und der Logarithmentafeln war, dass man die Größenordnung (Zehnerpotenz) der berechneten Zahlen im Kopf haben musste. Die Fähigkeit dazu scheint heute bei manchen Finanzpolitikern verloren gegangen zu sein.

Fortsetzung: Binäre Multiplikation